12. Diplomarbeit "Predigerseminar in Berlin-Mitte -
      Das Domkandidatenstift von F.A. Stüler"
 
 

Schloß Monbijou

Bereits seit Mitte des 16. Jahrhunderts Kurfürstlicher Garten, ist das Areal an der Spree ab 1670 im Besitz von Dorothea, der Frau des Großen Kurfürsten, die hier ein „Vorwerk“ mit „Meyerey“ anlegen läßt. 1703 wird für den Minister und Günstling Friedrichs I., Graf von Wartenberg, auf dem nun seiner Frau geschenkten Grundstück ein Lusthaus mit Laubengängen, Pavillons und Angelhäuschen am Fluß durch Johann Friedrich Eosander (von Goethe) erbaut. Der Park nördlich und südlich des Schlosses wird mit sogenannten Parterres und Wasserspielen terrassiert angelegt. Nach dem Sturz von Wartenbergs schenkt Friedrich I. die Anlage erneut seiner Schwiegertochter, Kronprinzessin Sophie Dorothea (ab 1713 Königin). In dieser Zeit gilt Monbijou als das schönste Schloß der ganzen Residenz. Auch nach dem Tod Friedrich Wilhelms I. 1740 bleibt seine Witwe dort wohnen und läßt es durch Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff erweitern und im beginnenden friderizianischen Rokoko-Stil verändern.
Nach dem Tod Sophie Dorotheas 1757 bleibt der Bau zunächst ungenutzt, da ihr Sohn Friedrich II. , zumal gerade in den Siebenjährigen Krieg gezogen, sich in Potsdam verwirklicht. Erst nach seinem Tod 1786 wird Monbijou wieder von der zweiten Frau Friedrich Wilhelms II., Friederike Luise, bewohnt. Um 1800 baut G.Ch. Unger das Schloß klassizistisch  erneut um, bevor es dann ab 1805 wieder leer steht.
1830 werden die Torgebäude am Monbijouplatz als Magazin für das Alte Museum umgenutzt und das Schloß selbst zum „Museum vaterländischer Altertümer“.
Parallel nutzen es weiterhin Mitglieder des Königshauses, wie Prinz Adalbert, der hier 1843 mit seinem „Brasilianischen Kabinett“ eine Wohnung im ersten Stock bezieht.
1877 richtet der spätere Kaiser Friedrich III. aus dem Inventar von Monbijou und anderer Schlösser sowie der aufgelösten Kunstkammer des Stadtschlosses (zwischenzeitlich auch Kunstgewerbemuseum) ein Hohenzollernmuseum ein.
Beim 1878-1882 erfolgten Bau des Stadtbahn-Viadukts werden Teile des Parks abgetrennt.
Nach dem Ersten Weltkrieg kommt es noch einmal zur Neuordnung der Sammlung, wobei die zuvor im Marstall-Museum ausgestellten Staatskarossen  in der 1897 errichteten Tennishalle untergebracht werden.
In dieser Nutzung bleibt Schloß Monbijou bestehen, bis es bei Bombenangriffen 1943 wie auch das Domkandidatenstift zerstört wird. Wenn auch in weiten Teilen erhalten, werden die Reste der Ruine 1960 aus politischer Überzeugung und einen womöglich aufwändigen Wiederaufbau vermeidend, im Geist der Zeit abgetragen und mit der Gestaltung des Monbijouparks begonnen. Einige mittlerweile wieder entfernte Flachbauten öffentlicher Nutzung und das vor kurzem sanierte Kinderbad, welches den ursprünglichen
Schloß-Grundriß leicht schneidet, prägen seither das Erscheinungsbild des ehemaligen königlichen Gartens.
Ein möglicher Neuaufbau steht derzeit, im Gegensatz zum wenig entfernten Stadtschloß gleichen Schicksals kaum zur Debatte, wenn es auch hier Befürworter wie Wolf Jobst Siedler gäbe.


Schloß Monbijou, Bauperioden (durch entsprechende Absenkung von 0,25–1,75m
eines „Grundriß-Gartens“ bei Park-Neugestaltung darstellbar)


Ölgemälde, um 1838


Ansicht von Süden, um 1940


„Brasilianisches Kabinett“,
Ölbild von Eduard Gaertner, 1853


Torhäuser am Monbijouplatz, vorne links das Chamisso-Denkmal (erhalten),
im Hintergrund der Turm des Domkandidatenstifts

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